Anamnese (Patientenvorgeschichte)
Die Diagnostik einer Allergie umfasst viele verschiedene Untersuchungen, denn nahezu jede Substanz steht in Verdacht, allergische Reaktionen hervorrufen zu können. Der Diagnostik einer Allergie geht die Anamnese, das heißt, die gezielte Befragung des Patienten über seine ggf. allergisch bedingten Beschwerden und weitere begleitende Faktoren durch den Allergologen (Arzt für Allergien) voraus.
Es gibt leicht und schwer festzustellende Allergien. Wenn Sie beispielsweise über typische Beschwerden wie Augenjucken und Schnupfen immer zu einer bestimmten Jahreszeit, nämlich Februar bis April klagen, kann Ihr Arzt mit einem einfachen Allergiehauttest - zur Bestätigung der Hauttestergebnisse folgt oftmals noch ein Bluttest - bereits die Diagnose sichern und eine entsprechende Behandlung einleiten. Im vorliegenden Fall handelt es sich um Heuschnupfen auf frühblühende Bäume wie Birke, Erle, Hasel.
Anders verhält es sich, wenn etwa wiederholt Hautausschläge auftreten, ohne dass ein zeitlicher Zusammenhang mit einer Jahreszeit, einer Tätigkeit, einer bestimmten Situation oder einem bestimmten Kontaktstoff ohne weiteres erkennbar wird. Eine Hauttestung der 20 oder 50 häufigsten Allergene hilft hier oftmals nicht weiter, da insgesamt sicher über tausend Allergene in Betracht kommen. In diesen Fällen kann zunächst das Führen eines Allergietagebuches weiterhelfen, um die auslösenden Tätigkeiten /Situationen/ Stoffe einzugrenzen.
Zur Beurteilung positiver Ergebnisse von Haut- und Bluttests müssen diese immer durch eine sogenannte Nachanamnese überprüft werden, um die endgültige Diagnose zu stellen. Die Nachanamnese fragt z. B. danach, ob der Patient einer positiv getesteten Substanz im Alltag überhaupt ausgesetzt ist oder die Symptome des Patienten (z. B. Augenjucken und Schnupfen im Februar bis April) mit den positiv getesteten Substanzen in Einklang zu bringen sind (Waren unter den positiv getesteten Substanzen Pollen von Birke, Erle oder Hasel, die von Februar bis April blühen?).