Schimmelpilze in der Wohnung
Viele Allergiker leiden nach einem Pollenallergietest immer noch unter allergischen Reaktionen. Sie gehen dann von einem Arzt zum anderen und lassen sich untersuchen. Wenn aber die Allergietests keine Allergene nachweisen können, sollte man sich in seiner Umgebung, vor allem in der eigenen Wohnung umsehen. Besonders, wenn die allergischen Reaktionen im Freien, in der frischen Luft keine Symptome mehr zeigen. In diesem Fall kann man davon ausgehen, dass die allergischen Reaktionen durch Schimmelpilze hervorgerufen werden.
Die Sporen der Pilze sind neben Tierhaare und Milben die häufigsten Allergene in der Wohnung. Zehn Prozent der Allergiker sind überempfindlich gegenüber den Sporen der Schimmelpilze. Auch viele Asthmakranken zeigen allergischen Reaktionen gegen den Sporen der Schimmelpilze.
Wenn die Luftfeuchtigkeit der Wohnräume zu hoch ist, wenn zu selten gelüftet wird, treten Schimmelpilze schnell auf und vermehren sich rasch. Aber sie treten auch in einer häufig und gut gelüfteten, trockenen Wohnung auf, z.B. auf der Topferde der Zimmerpflanzen, im Kompost, auf dem Obst in der Obstschale, auf Gemüse, aber auch im Kühlschrank. Auch kaputte Rohrleitungen in der Wand und Abfluss, Feuchtigkeit am Badewannenrand oder am Waschbecken, sowie der Luftbefeuchter oder die Klimaanlage bieten eine gute Grundlage für die Schimmelbildung. Vor allem die Durchnässung an der Wand und Fehler an der Deckenisolierung begünstigen die Schimmelbildung.
Wie können wir die Schimmelbildung vermeiden?
- So ist es notwendig, drei bis vier mal täglich die Wohnung voll durchzulüften. Öffnen Sie alle Fenster und Türen für mindestens fünf Minuten. Beim Lüften im Winter drehen Sie die Heizung herunter und lassen Sie sich weder durch die Kälte noch durch nassfeuchtes Wetter vom Lüften abhalten.
- Bei Wasserdampfentwicklung wie etwa nach dem Duschen oder beim Kochen lüften Sie sofort die Räumlichkeiten!
- Stellen Sie Ihre Möbel nicht unmittelbar an ungedämmte Außenwände.
- In nassen Räumlichkeiten, wie in der Waschküche oder im Badezimmer verkleiden Sie die Wände am besten weder mit Holztäfeln noch mit Tapeten aus Zellstoff.
- Nach dem Abschälen vom Obst werfen Sie die Schalen nicht in den selten ausgeleerten und mit Papier ausgekleideten Biomülleimer, weil wegen dem Papier die Obstschalen nicht austrocknen können und sie fangen an zu schimmeln. Es ist wichtig, verfaultes Obst und anderen Müll sofort wegzuwerfen und den Brotkasten auch regelmäßig zu säubern und trocken zu wischen.
- Den Müllbehälter sollte man regelmäßig (auch die Innenwände) säubern. Legen Sie keine frische Mülltüte in den Behälter solange sich darin auch nur ein Tröpfchen Feuchtigkeit befindet.
- Überprüfen Sie regelmäßig die Erde Ihre Topfpflanzen. Falls Sie eine Spur vom Schimmelbefall darauf entdecken, entfernen sie diesen mit einer kleinen Schaufel. Sollte die Pflanze bereits befallen sein, topfen Sie diese unmittelbar um. Schimmel kann sich auch in den Untersetzern bilden, vor allem, wenn sich in diesem zusätzlich heruntergefallene Blätter oder Pflanzenteile befinden.
- Reinigen Sie den Luftbefeuchter gründlich und regelmäßig. An manchen Modellen, dessen Filter aus textilähnlichem Stoff gemacht wurde, bleiben selbst nach einer gründlichen Reinigung schwarze Flecken. Diese sollten man in Essigwasser einweichen und erst nach dem vollständigen Trocknen in den Luftbefeuchter wieder einsetzen.
- Bei einem starken und großflächigen oder immer wieder kehrenden Schimmelbefall lassen Sie diesen durch einen Fachmann beseitigen. Er kann klären, was den Befall verursacht hat und kann diesen auch sachgerecht entfernen. Außerdem kann er für eine eventuelle Umgestaltung der Wohnung Ratschläge geben, die dem Schimmelbefall entgegenwirken.
Falls Sie den Schimmel selber beseitigen möchten:
- Entfernen Sie die Schimmelpilze von den Wänden, sowie von den Fliesenfugen.
- Bei der Entfernung des Schimmelbefalls benutzen Sie eine Atemmaske und eine Schutzbrille.
- Öffnen Sie die Fenster bevor Sie mit der Reinigung anfangen!
- Verdünnen Sie etwas Essig und durchtränken Sie damit ein Baumwolltuch! Mit dem nassen Tuch feuchten Sie die Schimmelstellen an.
- Bitte beachten! Scheuern Sie nicht an den befallenen Stellen, da Sie sonst die dort gebundenen Sporen freisetzen, welche sich dann im Raum weiter verteilen.
- Anschließend nehmen Sie ein frisches Tuch und wischen Sie damit den aufgelösten Schimmel ab. Kratzen Sie nicht an den Flecken, und reiben Sie diesen auch nicht mit einer Bürste ab, weil sich sonst die Schimmelsporen in der Raumluft verteilen können.
- Auch die im Handel gekauften Schimmelmittel können Nebenwirkungen haben. Wenn Sie mit einem Schimmelspray die befallenen Flächen besprühen, kann es passieren, dass nur ein Teil der Pilze vernichtet werden, der übrige Teil verteilt sich in der Zimmerluft.