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Nahrungsmittelallergie

Allergene können auch in Nahrungsmitteln enthalten sein. Sie verbergen sich in verschiedenen Speisen, die wir zu uns nehmen.

Die Wichtigkeit der Nahrungsmittelallergie wird häufig verkannt, obwohl viele Patienten darunter leiden. Nahrungsmittelallergie ist ein erhebliches Problem, vor allem Babys und Kleinkinder erkranken daran.

Was für Nahrungsmittel lösen eine Nahrungsmittelallergie aus? Eigentlich sind es alle Eiweißartigen Stoffe. Es gibt von diesen jedoch einige, die besonders häufig eine Überempfindlichkeit verursachen.

Kuhmilch

Einer der häufigsten Allergieauslöser ist die Kuhmilch. Die Entstehung der Kuhmilchallergie wird von mindestens zwei bekannten Immunreaktionen ausgelöst. Nach Beobachtungen kann man zwei verschiedene Kuhmilchallergien unterscheiden.

Die echte Kuhmilchallergie, welche von der Immunglobuline E verursacht wird, vergeht nicht, das kann also eine lange, manchmal auch eine lebenslange Diät bedeuten. Die andere Art von Kuhmilchallergie wird von der Immunglobuline G verursacht. In diesem Fall vergeht diese Allergie nach jahrelanger Diät, danach kann man wieder alle Milchprodukte verzehren.

Der natürliche Schutz vor der Ausbildung einer Kuhmilchallergie ist die Muttermilch: wenn die Mutter ihren Säugling mindestens sechs Monate lang stillt, wird das Kind wahrscheinlich nicht gegen Kuhmilch allergisch. Muttermilch wird häufig bereits nach zwei bis drei Wochen Stillzeit durch Flaschennahrung auf Kuhmilchbasis ersetzt. Manchmal bekommen auch schon wenige Monate alte Säuglinge Kuhmilch.

Manchmal treten die Beschwerden nur nach dem Verzehr der ungekochten Milch auf. Eine Wärmebehandlung der Milch kann einen Teil der allergenen Wirkung des Milcheiweißes verringern. Das ist auch der Fall, wenn der Verzehr von Käse bei Milchallergiker keine allergischen Reaktionen hervorruft: Durch den Gärungsprozess verändern sich die Allergene. Bei Säuglingen sollte man allerdings nicht experimentieren. Bei ihnen müssen die Diätvorschriften strengstens eingehalten werden. Die stillende Mutter sollte ihren eigenen Kuhmilchkonsum auch zurückfahren, oder sogar eine Milchdiät machen. Es ist nämlich nachweisbar, dass in der von der Mutter verzehrten Milch die Milchkomponenten in die Muttermilch übergehen und so bei dem Säugling Beschwerden verursachen.

Bei Kleinkindern kann man nach und nach versuchen verschiedene Milchprodukte in den Speiseplan aufzunehmen. Man kann beobachten, welche Produkte ihnen Beschwerden verursachen und welche nicht. Oft ist es schwer das festzustellen, da die Beschwerden nicht sofort auftreten, manchmal erst viel später, in sechs bis acht oder sogar vierundzwanzig Stunden. Die Wirkung der Nahrungsmittelallergene ist nicht nur im Magen-Darm-Takt. Es ist daher schwierig zu unterscheiden, ob die Beschwerden wirklich vom verdächtigen Nahrungsmittel verursacht werden.

Es kann vorkommen, dass der an Milchallergie erkrankte Patient unter einem Hautekzem leidet. Nicht selten bekommt der Säugling Atemnot. In seltenen Fällen kann die Milchallergie schwere Veränderungen in der Lunge verursachen. Bei Erwachsenen treten eher Beschwerden im Magen-Darm-Takt auf, es kommt häufig zum Durchfall oder Blähungen.

Manchmal verspüren die Allergiker einfach nur eine große Müdigkeit nach dem Verzehr von Milchprodukten. Bei Erwachsenen entwickeln sich die Beschwerden auch nicht sofort, sondern erst nach 24 Stunden - es tritt Juckreiz, Hautausschlag oder Durchfall auf. In diesem Fall kann man nur bei genauer Beobachtung eine allergische Reaktion feststellen. Die Patienten bzw. bei Kindern die Eltern drücken sich häufig vor einer gründlichen Untersuchung im Krankenhaus, obwohl im Krankenhaus die Symptome besser beobachtet werden können. Häufig wird die Krankheit nur mit einem Provokationstest nachgewiesen.

Die Kuhmilch enthält viele verschiedene Eiweiße. Von diesen verursachen nur einige Allergien. Die am häufigsten Allergie auslösenden Eiweiße sind jedoch das Beta-Lactoglobulin, das Casein und das Alpha-Lactalbumin. Es ist gut zu wissen, dass Eiweiße auch in der Produktion anderer Lebensmittel verwendet werden. Eiweiß ist häufig ein Bestandteil von verschiedenen Wurst-Aufschnitten. Auch Milchschokolade enthält Milch, auch aber in der Bitterschokolade wird häufig in der Füllung Milchpulver dazugefügt.

Kuhmilchallergiker müssen also nicht nur auf Milch verzichten, sie dürfen teilweise auch keine Milchprodukte zu sich nehmen. Außerdem müssen sie bei jedem Lebensmittel genau nachprüfen, welche Bestandteile sie enthalten.

Ziegenmilch wird Säuglingen auch nicht empfohlen, diese kann oft Kreuzallergie hervorrufen. Größere Kinder, die auf Ziegenmilchprodukte keine allergische Reaktion zeigen, können Ziegenkäse, Ziegenquark oder -joghurt verzehren. Säuglinge und Kleinkinder können stattdessen Milch und Babynahrung auf der Basis von Soja bekommen. Eine Sojaallergie ist leider allerdings auch keine Seltenheit.